Jedes Investment, egal in welche Anlage- bzw. Assetklasse (z.B. Anleihen, Aktien, Gold oder Immobilien), geht mit bestimmten Risiken einher. Dabei gilt in der Regel: Je höher die potenzielle Rendite, desto mehr Risiko muss dafür eingegangen werden – und umgekehrt. Selbst bei Bargeld besteht ein gewisses Verlustrisiko z.B. durch die Inflation.
Wer an der Börse investiert, muss lernen, mit Risiken umzugehen und mit Schwankungen, Unsicherheiten und manchmal auch schmerzhaften Verlusten zu leben. Im Gegenzug bietet der Aktienmarkt jedem ganz einfach die Möglichkeit, über längere Zeiträume vergleichsweise hohe Renditen zu erzielen.

Im Vergleich mit anderen Anlageklassen weisen Aktien ein höheres Verlustrisiko auf – bis zum möglichen Totalverlust bei Investments in Einzelaktien. Dabei sind nicht alle Aktien gleich riskant bzw. spekulativ. Man kann etwa ein Investment in Warren Buffet’s Berkshire Hathaway nicht mit dem Kauf von Aktien eines kleinen Biotech-Unternehmens vergleichen – letzteres bringt sicherlich deutlich mehr Risiko mit sich!
„Welche Risiken gibt es bei der Geldanlage in Aktien?“
Markt- und Konjunkturrisiken
Das wohl bekannteste Risiko ist das Marktrisiko. Es beschreibt die allgemeine Schwankungsanfälligkeit der Börse – ausgelöst durch Konjunkturzyklen, Zinsänderungen oder geopolitische Ereignisse. Selbst solide Unternehmen können in Zeiten wirtschaftlicher Abschwächung unter Druck geraten. Die Finanzkrise 2008 oder der Corona-Crash 2020 haben eindrucksvoll gezeigt, wie schnell die Kurse ins Rutschen geraten können – und wie wenig sich selbst Profis davor schützen können.
Unternehmens- und Wettbewerbsrisiken
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das unternehmensspezifische Risiko. Geschäftsmodelle können scheitern, Managementfehler passieren, Skandale das Vertrauen der Anleger erschüttern. Selbst traditionsreiche Konzerne und ganze Branchen sind davor nicht gefeit. Wer zu Boom-Zeiten in Wirecard oder New Energy Aktien investiert war, weiß, wie schnell sich Börsenwerte halbieren können. Dabei gibt es zahlreiche Faktoren die das Risikoprofil einer einzelnen Aktie bzw. einer Branche beeinflussen. Diese können sich dabei negativ (wie auch positiv) auf die Kursentwicklung auswirken, da schlechte (wie gute) Nachristen i.d.R. umgehend am Markt eingepreist werden. Wichtiger als die aktuelle Situation sind dabei meist die Aussichten für die zukünftige Entwicklung.
Währungs- und Zinsrisiken
Insbesondere international orientierte Anleger sehen sich zusätzlich Währungsrisiken ausgesetzt. Ein starker Euro kann die Rendite von US-Aktien deutlich schmälern – selbst wenn die Kurse an der Wall Street steigen. Ebenso spielen Zinsen eine zentrale Rolle: Steigende Zinsen machen Anleihen attraktiver und können Aktienbewertungen unter Druck setzen. Umgekehrt profitieren Aktienmärkte oft von einer lockeren Geldpolitik.
Psychologische Risiken
Nicht zu unterschätzen ist sind auch verhaltens- bzw. psychologische Risiken. Viele Anleger verlieren in Phasen starker Kursrückgänge die Nerven und verkaufen zum schlechtesten Zeitpunkt. Andere lassen sich von Euphorie mitreißen und kaufen, wenn die Kurse bereits überhitzt sind („FOMO“). Disziplin und ein klar definierte und konsequent verfolgte Anlagestrategie sind hier entscheidend. Emotionale Entscheidungen können an der Börse oft teuer werden.
Wie lassen sich Risiken begrenzen?
Man sollte Risiken sind nicht nur als Gegner sehen, die man ausschalten muss, sondern vielmehr als Begleiter, den man verstehen muss. Ohne Risiko gibt es keine Rendite – und gerade das macht Investments in Aktien so spannend.
Viele Risiken lassen sich auch minimieren, wenn man einige wesentliche Dinge beachtet:
- Die richtige Aktienauswahl,
- eine gute Diversifikation des Portfolios, sowie
- einige grundlegende Voraussetzungen bei der Geldanlage in Aktien.
Fazit: Risiken akzeptieren und langfristig investieren
Trotz aller Risiken bleibt festzuhalten: Langfristig orientierte Anleger werden für ihr eingegangenes Risiko in der Regel belohnt und haben die besten Chancen, an der Börse erfolgreich zu sein. Historisch betrachtet übersteigen die durchschnittlichen Aktienrenditen mit ca. 8-10% die Erträge von Sparbüchern, Tagesgeld oder Anleihen deutlich.
Der Schlüssel liegt darin, die Risiken zu kennen, sie bewusst zu steuern und nicht zu versuchen, sie vollständig zu vermeiden. Diversifikation ist hier der entscheidende Faktor. Nur wer sein Kapital auf verschiedene Branchen, Länder und Unternehmensgrößen verteilt, kann das Verlustrisiko erheblich reduzieren.
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➡️ Im nächsten Beitrag erfährst du mehr zu den Voraussetzungen für die Geldanlage in Aktien.
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Rechtlicher Hinweis: Diese Informationen stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Kryptowährungen dar. Für Richtigkeit und Vollständigkeit sowie für eventuelle Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen. Investitionen an der Börse können einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals zur Folge haben.